Ohni, der (erste!) Unverpackt Laden in Thun
Mit grosser Freude haben wir in der Rubrik Newcomer den Unverpackt Laden „Ohni“ in Thun ausgezeichnet. Der wunderschöne Laden an der Schulstrasse 10 wurde von Natalie Jacot, Inhaberin und Geschäftsführerin, im Jahr 2020, kurz vor dem ersten Lockdown, eröffnet. Ursprünglich aus der Medienbranche, sehnte sie sich schon bald nach einer in ihren Augen sinnstiftenderen Lebensaufgabe und führt heute zusammen mit rund zehn Teilzeit-Mitarbeiter*innen erfolgreich das junge Unternehmen.
Natalies Vision war es, einen plastikfreien Ort zu schaffen, wo Kund:innen nur das kaufen können, was sie wirklich brauchen und hierfür im Optimalfall auch gleich ihre eigenen Verpackungen mitbringen. Nebst sorgfältig ausgesuchten Lebensmitteln findet man beim „Ohni“ auch allerlei nachhaltige Kosmetik- und Haushaltsartikel sowie gerettetes Gemüse, das nicht der Norm entspricht und es darum nicht in den konventionellen Supermarkt geschafft hat.
Die vielen Seiten des Ohni
Im hinteren Teil des Gebäudes, einer ehemaligen Spenglerei, befindet sich die Produktionsküche sowie ein grosszügiger Workshop-Raum, Co-Workingspace, ein Fotostudio und eine Leihbar. Man merkt sofort, Stillstehen ist nicht ihr Ding; Natalie, eine richtige Macherin, sprüht nur so vor Energie und Tatendrang und schnell wird klar, dass es sich beim „Ohni“ um eine grosses Herzensprojekt handelt. Ohni ist zugleich Laden, Bistro, Catering-Unternehmen, Workshop- und CoWorking-Space, und als ob das nicht schon genug wäre, bewirtschaftet sie zusammen mit ihrem Team auch noch einen 620qm grossen Garten, wo fleissig angepflanzt und experimentiert wird.
nachhaltig bleiben und sich der bequemlichkeit widersetzen
Leider scheint es, als hätten viele ihr während des Lockdowns angeeignetes nachhaltiges Konsumverhalten wieder abgelegt, was der Unverpacktladen nun zu spüren bekommt. Folglich muss Natalie ihr Angebot stets anpassen, optimieren, diversifizieren und mit neuen Innovationen auftrumpfen. Dies bedeutet hin und wieder auch, Kompromisse einzugehen, was die Verpackung anbelangt. Es sei eine konstante Gratwanderung zwischen Überzeugung und Wirtschaftlichkeit. Nichtsdestotrotz bleiben sie ihren Grundsätzen „ohne Plastik, ohne konventionelle Pestizide, ohne Leid, ohne Lebensmittelverschwendung und ohne Verzicht“ zu jeder Zeit treu.
Tipp
Wer noch nie im Ohni war, dem legen wir wärmstens ans Herz, Tupperware und Einmachglas unter den Arm zu klemmen und am besten heute noch bei Natalie und ihrem Team vorbeizuschauen. Es lohnt sich, versprochen!
Jeden Donnerstag zwischen 11:30 und 18:00 Uhr gibt es ein Food Save Buffet, wo man sein Tupperware mitbringen und sich mit frisch zubereiteten, fixfertigen Gerichte gegen eine Portionen-Pauschale eindecken kann. Das Angebot variiert von Woche zu Woche, da immer das verarbeitet wird, was gerettet werden muss.
Weitere Auszeichnungen von Slow Food Bern 2022
Kategorie Innovation: Bern Unverpackt
Kategorie Tradition: Löwen Bangerten und Bären Meikirch
Wir gratulieren!